Bitterkalt

Es war bitterkalt

Fa un freddo polare



3:00 Uhr ist die Nacht zu Ende. Wir müssen den Zug 9:15 in L'Aquila erreichen, der uns nach Terni bringen soll. Es sind immerhin 44 km zurückzulegen - zum Glück geht es meist bergab. Richtig schwierig ist aber etwas anderes: Als wir 4:00 Uhr in Castel del Monte (1400 m) losfahren, ist es zwar kühl, doch haben wir ja Softshelljacken dabei und außerdem wird es sicher wärmer, je weiter wir nach unten ins Tall kommen. Das ist ein Irrtum - es wird immer kälter. Wahrscheinlich setzt sich morgens die kalte Luft in den Tälern ab und ärgert leichtsinnige Radler. Zwischendurch ängstigen uns in der Dunkelheit die großen und gefährlichen Hütehunde (Pastore Abruzzese). Wir hören nur ihr aggressives kläffen, können aber nichts sehen. Sonst ist es ganz still. Kein Mensch, kein Auto. erst kurz vor Barisciano tauchen die ersten beiden Autos auf. Nun - auch das überstehen wir.



  Im Tal von L'Aquila müssen wir dann ständig anhalten um uns die Hände zu wärmen; wir können sonst nicht richtig bremsen. Dann endlich eine bar. Der cappucino tut gut. 

  8:00 Uhr sind wir dann in der Stadt. L'Aquila ist immer noch schwer gezeichnet vom großen Erdbeben.


                                                  

Wir liegen gut in der Zeit und radeln ohne hast zum Bahnhof. Der Fahrkartenschalter ist geschlossen - nur ein Automat. Oh Gott! Es hat aber auf Anhieb funktioniert und sogar Fahrradkarten hat der Automat ausgespuckt.

Wir haben noch etwas Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Terni, wo wir zum ersten Mal umsteigen müssen.Auf Gleis 1, wo unser Zug abfahren soll, steht die Ruine eines Waggons. Hoffentlich wird die bald weggeschleppt, damit unser Zug beizeiten einfahren kann und wir genügend Zeit haben unsere Räder mit dem Gepäck zu verstauen.


Ich frage einen Eisenbahner, wann der Zug nach Terni einfährt. "Der steht doch schon da!
Wir müssen die Räder zwischen die Sitzreihen stellen, da der "Zug" kein Fahrradabteil hat. Der freundliche Schaffner hilft nach Kräften. und in Terni läßt er uns sogar über die Gleise schieben, so daß wir nicht treppauf, treppab zum anderen Bahnsteig, wo der Zug nach Rom schon wartet, müssen.


Auch im Zug nach Rom gibt es kein Fahrradabteil; wir versperren also mit unseren Rädern alle Ein- und Ausgänge.Zum Glück sind wir am Ende des Zuges, und da will bis Termini niemand rein oder raus.

In Rom werden wir schon von unserer Freundin Filomena erwartet. Der Zug nach Civityvecchia geht erst in einer Stunde und so haben wir noch Zeit für einen caffè und ein Schwätzchen.

Nach Civitavecchia fahren wir mit einem ganz modernen Zug mit richtigem Fahrradabteil und wir können die Räder einfach vom Bahnsteig hineinschieben.- ein besonderer Luxus bei den Ferrovie Dello State Italiane.

Die Stunde bis zum Meer vergeht entspannt und klimatisiert. Pünktlich angekommen empfängt uns eine häßliche Stadt. Die Lust auf das centro storico - falls es eins gibt - haben wir gleich verloren. Wir fahren also gleich zu unserem B&B nicht weit vom Bahnhof, der dicht am Meer liegt.


Es ist niemand da, dafür ein Zettel an der Tür, auf dem der Code für das Zahlenschloß der Tür steht. Erst mal duschen, dann die Akkus laden.


Da immer noch niemand da ist, schreiben wir einen Zettel, daß wir am Hafen sind und heute noch das Quartier bezahlen müssen, weil wir morgen in aller Frühe zur Fähre müssen. Diesen Zettel pinnen wir an die Tür.

Gut, daß wir uns noch die Anlegestelle angesehen haben. Morgen unter Zeitdruck wäre das zu hektisch geworden. 20:00 Uhr sind wir zurück und eine halbe Stunde später kommt auch die Wirtin. Alles wird gut. Nach dem Pokalendspiel geht es in die Federn. Morgen wird wieder ein langer Tag.


B&B Villa Susanna DZ € 60,- mit Frühstück (Bewertung auf Booking.com)






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