Exkurs

Nughedu


Heute Morgen geht es erst einmal ziemlich eben bis Anela. Und dann beginnt der schönste Anstieg dieses giro. Spektakuläre Ausblicke in die Ebene und auf Berge und Felsen. Selten haben wir einen Anstieg so genießen können.





Wir hoffen, daß wir heute 1000 m Höhe erreichen können, doch bei 985 m ist Schluß. Ab jetzt geht es nur noch abwärts bis Nughedu. 



 Während dieser Abfahrt scheint mir ein kleiner Exkurs Ortsnamenkundlicher Art nicht völlig unangebracht:  Als weiland die Sachsen, die, wie schon die Alten wußten, das Reisen lieben, wieder einmal im Norden Sardiniens unterwegs waren traf ein Volksstamm aus der Gegend um Dresden-Meißen auf dieses Fleckchen Erde. Als der Anführer der kleinen Gruppe von den Bergen herunterblickte rief er aus:  "Einuguggemadu!" (vulgo: "Nun schau doch einmal!"). Im Laufe der Zeit ist daraus durch diverse Lautverschiebungen und Abbreviaturen der heutige Ortsname entstanden, der in wunderbarer Weise der Nachwelt Zeugnis gibt von der anhaltenden Reiselust der Sachsen.
... oder so ähnlich könnte es gewesen sein.

  Bei dieser Namensgebung gehen die Lehrmeinungen noch auseinander:



Inzwischen türmen sich die Wolken mächtig auf und versprechen nichts gutes. Und richtig; kaum haben wir die Bar in Nughedu erreicht - wir wollten die Wetterentwicklung abschätzen - brechen alle Schleusen des Himmels. Nochmal Glück gehabt. Nach einer halben Stunde ist alles wieder vorbei. Die Betrunkenen aus der bar gehen nach Hause und wir machen uns auf das letzte Stück unserer heutigen Etappe.



Das B&B liegt mutterseelenallein im Gelände. Ein Schotterweg führt, an einigen Eseln vorbei, dorthin. Es ist niemand da. Eine Telefonnummer ist angeschrieben. Ich rufe an und der Vermieter verspricht, in zehn Minuten da zu sein. Ist er auch. Wir sind wieder einmal die einzigen Gäste und auch vor uns scheint lange niemand mehr hier gewesen zu sein. Es ist alles sauber, doch es müffelt ein wenig.




Wir haben nichts zu Essen und auch keinen Wein. So fahren wir nach Ozieri hinein und kaufen eine Flasche Cannonau und suchen ein Ristorante. Wir finden eines, doch es gibt nur Pizza. Nööö - nicht schon wieder. Wir machen uns auf die Suche, können jedoch außer einem Restaurant, wo es erst nach 20:30 Uhr etwas gibt, nichts finden. Also Pizza. Die ist dann ganz lecker. Der Wein zur Pizza macht die Rückfahrt allerdings etwas beschwerlich.

Die Strecke auf GPSies

B&B "Casa Vacanze Monte Inni" DZ € 60,- mit Frühstück 





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