Nuraghe

Der erste Nuraghe

Il primo Nuraghe


Die Sonne lacht und trotzdem ist es noch angenehm  frisch. Das Frühstück ist schnell absolviert - es ist original Italienisch. Nach drei Kilometern wird unsere Fahrt gestoppt.



Die Herden haben in Italien immer Vorfahrt. Nach der kleinen Verzögerung gelangen wir nach Buddusò, wo wir uns mit Wasser, Obst und Brot eindecken. Nun geht es immer bergauf bis auf 800 Meter. Wir erreichen eine Art Hochebene aus der sich, inmitten von Korkeichenhainen, immer wieder Felsen ans Tageslicht drängen. Selten sind sie höher, als fünf Meter. Es scheint, als wäre die Sächsische Schweiz bis kurz unter die Gipfel zugeschüttet worden.


Flott geht es weiter, auch wenn uns ein bekloppter Motorradfahrer, der in einer Kurve ohne jegliche Sicht links fahrend, fast umgefahren hätte. 

 Und jetzt, endlich, erblicken wir den ersten Nuraghe. Es ist umwerfend. Zeugnisse einer mindestens 4000 Jahre alten Kultur zu sehen, zu berühren ist nicht alltäglich. Jedenfalls für uns nicht. Man Kann sogar hineingehen.



 Es gibt einen Eingang zum Turm, also wollen wir auch hinein. Doch fahren wir erschrocken zurück weil uns eine Kuh ihr Hinterteil entgegen streckt. Sie hat sich wohl ein schattiges Plätzchen gesucht und im Nuraghe gefunden.




 Jetzt schiebt sie sich rückwärts heraus, gibt den Eingang aber nicht frei. Auch freundliches Zureden hilft nicht. Nun ja, der Klügere gibt nach. 







Und während die Kuh ihren massigen Körper wieder ins Innere expediert wollen wir den Nuraghe wenigstens umrunden. Da trete ich fast einer 1,5 Meter langen Schlange auf den Schwanz. Obwohl sie sicher mehr erschrocken ist, als ich - später erfahren wir, daß es auf Sardinien definitiv keine giftigen Schlangen gibt - geben wir auf. Die Schlange verschwindet blitzschnell in den Spalten des Trockenmauerwerks und wir suchen uns einen schattigen Platz, an dem wir eine Orange essen wollen. Auch von dort werden wir vertrieben, weil sich ganze Heere von Prozessionsspinnerraupen aus einer Korkeiche auf uns stürzen. Es wimmelt hier, wie wir jetzt bemerken, von diesen Raupen.





  Wir begeben uns wieder auf die wohltuend einsame Straße ...



Weiter geht es in Richtung Bitti. Wir nähern uns unserem nächsten Zwischenziel; einer Wohn- und Kultstätte der Nuraghierkultur. Wir sind beeindruckt von den Millionen und Abermillionen Raupen. Wir fahren über Teppiche dieser Schädlinge. 

Die Überreste sind sehr interessant. Beeindruckend, wie komplex schon vor über 2000 Jahren gebaut wurde.




Die Raupen allerdings nehmen überhand. Wir fragen zwei junge Frauen am Eingang der Anlage, ob das normal sei. "Nein, es ist eine Invasion, die aller zehn Jahre auftritt." Wir sind eben zum zehnten Jahrestag der letzten Invasion auf Sardinien. 


Doch es gibt auf Sardinien auch nette, fleißige Tiere:


Wir nähern uns Bitti, unserem heutigen Ziel. Es geht fast nur noch bergab.




Am Ortseingang haben wir zwei Möglichkeiten ins centro zu gelangen. Nach unten oder nach oben. Welche Möglichkeit haben wir gewählt? Richtig. In einer bar müssen wir zur Kenntnis nehmen, daß unser Weg zum Hotel zurück und nach oben führt. Ein Trost ist allerdings, daß wir den original Sardischen Männergesang genießen dürfen, der mir eine Gänsehaut auf die Unterarme treibt. 

  Das Hotel ist sehr gut (auch entsprechend teuer).


Der Blick aus dem Balkonfenster ist jedoch nicht mit Geld zu bezahlen.




Einen Pool gibt es auch, doch dafür haben wir keine Zeit. Wir wollen noch in den Ort.

Dann ist es Zeit für das Abendessen.




                                                   




 Es war ein unvergeßlicher Tag, era un giorno indimenticabile.



Die Strecke auf GPSies



Agriturismo "Trasicca Bon Espoir" DZ € 70,- mit Frühstück (Bewertung auf Booking.com)









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