In die Berge

Endlich in die Berge

Ai monti finalmente


Wir haben keinen Wecker gestellt. Heute drängt uns nichts mehr - kein Zug, keine Fähre. Die nächste Herberge bestellen wir ab diesem Jahr mit dem Tablet über Booking.com. Das klappt wunderbar. Am Rande: Booking.com ist bei den Vermietern das beliebteste Buchungsportal. Viele Vermieter haben uns bestätigt, daß Booking.com die niedrigsten Gebüren von allen Buchungsportalen nimmt.

Das Frühstück ist außerordentlich, sogar Pumpernickel gibt es. Da merkt man, daß viele Deutsche hier sind. 

9:30 Uhr begeben wir uns auf die stark befahrene Straße, die vorerst immer am Meer entlangführt. Später finden wir einen kleinen Umweg nach Buddoni, der uns allein auf der Straße läßt und uns noch einige Blicke auf das Meer gönnt.









Nun biegen wir ab auf die Straße nach Brunella. Der Blick wird frei und der Tritt schwerer. Die Sonne meint es gut. Die Landschaft ist schön, aber noch unspektakulär. Interessant wird es, als wir den Abzweig zum B&B erreichen. Der Wegweiser dorthin versichert uns, daß es nur 800 m sind, aber der Schotterweg, der gemeint ist, wirkt wenig einladend. 



Wir brauchen dann auch wirklich ca. eine halbe Stunde bis hinauf. Es ist manchmal so steil, daß wir unsere Schuhe in den Schotter stemmen müssen, um die Räder mit dem Gepäck zentimeterweise nach oben zu bewegen. Doch es scheint sich gelohnt zu haben.



Ein wunderschöner Ausblick bietet sich uns ...


... und das Quartier scheint auch nicht schlecht zu sein. Nur - es ist niemand da. Es ist, wie ausgestorben. Wir warten erst einmal ab. Wir genießen die Gegend und erholen uns von der Kletterpartie. Nach einer halben Stunde hören Wir Autogeräusche. Na endlich! Ein Mann steigt aus, grüßt freundlich und beginnt zu werkeln. Ich frage, wie wir denn in unser Zimmer gelangen könnten. "Ach so. Ich rufe meine Schwägerin an; die kümmert sich hier um alles." Zehn Minuten später brummelt das nächste Auto die Schotterserpentinen herauf.Eine Signora steigt aus und begrüßt uns im feinsten Ruhrpott-Deutsch. "Schön, daß Ihr da seit." Wieso sie so gut Deutsch spricht? "Ich bin Deutsche; aus dem Pott. Aber ich lebe schon seit 40 Jahren hier." Ich meine, daß sie sch da ja erheblich verbessert hätte. "Oh, ja!"

Wir plaudern noch ein wenig. Ihr Schwager bringt einen Liter Rotwein, den er uns dann für den Abend schenkt. Dann sind wir wieder ganz allein. Wir vereinbaren noch, daß sie wegen des Frühstücks nicht extra herauffahren muß; wir finden im Ort schon eine bar. "In Ordnung, ich sage bescheid, da bekommt Ihr etwas auf meine Rechnung." Wir sind es zufrieden und duschen erst einmal.Vorher waschen wir noch unsere Klamotten und hängen sie in die Abendluft.



Der Abendbrottisch ist gedeckt. Wir wollen das Essen mit der wunderbaren Aussicht genießen, da erschreckt uns eine Verwandte der Besitzerin. Wir müssen unbedingt noch ihren selbstgemachten Mirto - ein Likör aus den Früchten der Myrthe, wie wir dann erfahren - probieren. Der ist lecker, hat es für unsere Verhältnisse aber in sich.



Ein schöner Tag entläßt uns leicht beschwipst in die Nacht.


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